Simons Feuer brennt auch, wenn er erzählt: „Ich habe einige Storys über das Frankenjura gelesen. So auch in Jerry Moffats Buch Revelations – so inspirierend!“ Die Anekdote geht so: Die Boulderlegende Fipper Fitz nahm seinen Kumpel Jerry Moffat mit an das eindrückliche Dach mit dem Namen Eldorado. Fipper hatte eine Route eingebohrt, die er Ekel taufte – sein Ziel war es, die Einzelzüge auszubouldern. An einem freien Durchstieg war er nicht interessiert. Moffat reichte der Hangdog-Style, mit dem er Fipper begeisterte, aber nicht. Er kam wieder und kletterte barfuß durch den steilen Übergang, um mit seinen Zehen besseren Halt in den kleinen Löchern zu haben. Das war die erste freie Begehung einer 9+ in Deutschland. Als er seinem Freund davon erzählte, zuckte der nur mit den Schultern. Für ihn hatte Moffat die Route schon vorher geschafft – die Einzelzüge waren alles, was in interessierten.
Mit diesem Hintergrund war es klar, dass Ekel auch auf der Wunschliste von Simon stand. Der kletterte die Route aber nicht barfuß, sondern mit seinem Lieblingsschuh für Dächer und Überhänge – dem Voltage LV. Simon: „Es ist echt cool, hier zu klettern. Auf den Spuren all dieser kleinen Erzählungen der Sportklettergeschichte zu wandeln macht so viel Spaß!“
Gleich ums Eck vom Eldorado gibt es einen weiteren Klassiker, für den das Frankenjura über seine Grenzen hinaus bekannt ist und Simon und Ana auf ihrer Tour natürlich auch nicht verpassen durften: Kuchen. Nicht die ideale Kost fürs Klettern, aber dafür umso leckerer. „Den ein oder anderen Käsekuchen haben wir uns auf der Reise schmecken lassen – gehört hier einfach dazu, hat man uns gesagt …“, erzählt Simon lachend und ergänzt: „…genau wie kleine Löcher und steile Routen.“ Der Style gefällt ihm, auch wenn er mit einem Schmunzeln erzählt „Ana ist die Pocket-Spezialistin von uns beiden. Sie kann sich einfach direkt festhalten. Ich muss immer erst sorgfältig Aufwärmen und in der Route warm werden.“
Warm geworden ist Simon in den heißen Juliwochen des Sommers auf jeden Fall und er hat Feuer für das Frankenjura gefangen. Den nächsten gemeinsamen Trip für den Herbst hat er noch vor Ort geplant. Eins ist klar– der Maté ist auf jeden Fall wieder mit am Start.