Tipps zum Bouldern für Anfänger*innen

Bouldern erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. Überall sprießen Boulderhallen wie Pilze aus dem Boden, und die Hallen sind voll mit begeisterten Sportler*innen jeden Alters.

Woran das wohl liegt? Ein Grund für die zunehmende Beliebtheit ist sicherlich die vergleichbar geringe Einstiegshürde: Im Vergleich zum klassischen Klettern braucht man fürs Bouldern als Anfänger*in kein umfangreiches Know-How über Sicherungstechniken und spezielles Material. Stattdessen handelt es sich um eine Form des Kletterns in Absprunghöhe, bei der Kletternde ohne Seil und Gurt ihre Kraft, Technik und Koordination unter Beweis stellen können.

In erster Linie geht es darum, knifflige Probleme zu lösen und die Grenzen des Möglichen zu verschieben. Beinahe fühlt man sich beim Bouldern wie in einem Spiel, bei dem man von Level zu Level springt. Und ja, eventuell besteht auch etwas Suchtgefahr!

Namensgebend für den Trendsport war der englische Begriff „boulder“, was wörtlich übersetzt „Felsblock“ bedeutet. Und das ist auch der Ursprung der Sportart: früher war Bouldern eine reiner Outdoor-Sport, der an großen Felsblöcken unter freiem Himmel praktiziert wurde. Mit dem Bau zahlreicher Kletterhallen in den 90-er Jahren hat sich das Bouldern auch in der Halle etabliert – als zugänglicher, abwechslungsreicher und sozialer Trendsport für alle, die Spaß an Bewegung und Herausforderung haben.

Willkommen in der Welt der bunten Griffe und kniffligen Rätsel – hier geht’s nicht nur um Kraft, sondern vor allem um Technik, Beweglichkeit und Spaß! Du willst Bouldern lernen? Dann findest du in unserem Artikel 10 Tipps, die dir den Start in der Boulderhalle erleichtern.

2. Nicht nur für Technik-Nerds

 Auf die richtige Boulder Technik kommt es an – auch als Anfänger*in

Am Ende entscheidet nicht nur die rohe Kraft, sondern vor allem deine Technik. Ziel ist es, dich möglichst effizient zu bewegen. Deine Erfahrung spielt hierbei eine große Rolle: Mit der Zeit erkennst du wiederkehrende Bewegungsmuster und kannst sie gezielt einsetzen. Jeder Boulder kann auf unzählige Arten gelöst werden und nicht jede Lösung passt zu jeder Person. Unterschiedliche Lösungswege sind oft abhängig von der individuellen Körpergröße, Armspannweite, Kraft, Beweglichkeit etc.

Um die richtige Lösung zu finden und den Boulder zu knacken, ist es hilfreich, wenn du dich ein wenig mit Klettertechniken auskennst. Achte beispielsweise auf eine optimale Gewichtsverteilung direkt oberhalb eines Tritts oder mittig ausgerichtet zwischen zwei Griffen - sprich klettere "im Lot".

Wenn die Boulder etwas kniffliger werden, können dir auch Toe oder Heel Hooks weiterhelfen. Beim "Hooken", einer sehr gängigen Bewegung beim Bouldern, hakt man sich mit Zehen oder Ferse an einer Kante oder einem Griff ein und gibt Spannung auf das Bein. Beachte außerdem die Zugrichtung der Griffe, um auch dein Körpergewicht optimal nutzen zu können.

Du fragst dich, wie du Erfahrungen sammeln und eine gute Boulder-Technik entwickeln kannst?

  • Besuche einen Technik-Kurs und lasse dir vom Profi die Boulder-Techniken zeigen
  • Tausche dich mit erfahrenen Kletternden aus und profitiere von deren Wissen
  • Suche dir eine motivierte Trainingsgruppe, denn gemeinsam macht es gleich doppelt so viel Spaß

3. Lass deine Beine für dich arbeiten

Dein Schlüssel zum Erfolg

Viele Boulder Anfänger*innen glauben fälschlicherweise, dass die Arme die Hauptarbeit an der Wand leisten. Richtig ist jedoch: Deine Beine sind wesentlich muskulöser und leistungsfähiger. Durch geschickte Beinarbeit kannst du also deine Arme entlasten und dich müheloser an der Wand bewegen. Eine besonders effektive Boulder Technik nicht nur für Anfänger*innen ist die Hüftdrehung: Das Eindrehen der Hüfte (im Idealfall in einem 90° Winkel zur Wand) sorgt für eine Verlagerung des Schwerpunkts näher an die Wand – das spart Kraft und schenkt dir einen längeren Atem.

5. Challenge accepted!

Herausforderungen annehmen & dranbleiben

Der beste Weg zum Erfolg ist, immer wieder neue, schwierigere Boulder auszuprobieren! Auch wenn etwas schwer erscheint: „Kann ich nicht“ gibt’s nicht! Häufiges Üben an kniffligen Problemen bringt dich garantiert weiter. Es fordert dich heraus, über deine Grenzen hinauszuwachsen – und genau das hilft dir, dich weiterzuentwickeln.

6. Aufwärmen als wichtiges Ritual

Bevor du dich auf die Boulder-Wände stürzt, ist ein gründliches Aufwärmen unerlässlich. Bänder, Sehnen, Kapseln und Gelenke passen sich nicht so schnell an die neuen Bewegungsabläufe an, wie deine Muskeln – sie sind daher besonders verletzungsanfällig. Deshalb solltest du deine Muskulatur und deine Bänder durch gezielte Dehnübungen auf Betriebstemperatur bringen.

Das bereitet dich optimal auf das Training vor und reduziert das Verletzungsrisiko. Anschließend empfehlen wir dir einen langsamen Start an der Wand: wähle zu Beginn einfache Boulder und achte auf eine saubere Technik.

7. Pausen und Snacks

Tanke Energie für deinen nächsten Flash

Damit dein Körper beim Bouldern optimal mitmacht, ist die richtige Ernährung vor dem Training entscheidend. Starte weder völlig ausgehungert noch total vollgefuttert. Liegt die letzte Mahlzeit schon etwas länger zurück, kann dir ein leichter, kohlenhydratreicher Snack kurz vor dem Training, wie beispielsweise Obst, Nüsse oder ein belegtes Brot, einen hilfreichen Energieschub liefern. Auch während des Kletterns solltest du immer wieder Pausen einlegen, um deinem Körper Zeit zur Regeneration zu geben und etwas zu trinken. Und für den Notfall ist es sinnvoll, einen kleinen Snack, wie eine Banane oder einen Müsliriegel in der Tasche zu haben. Das gibt dir den nötigen Boost!

10. Wichtige Sicherheitsmaßnahmen kennen & umsetzen

Sicherheit steht beim Bouldern an erster Stelle: Halte den Sturzraum frei – auch von herumliegenden Gegenständen und Hindernissen. Beim Abspringen oder Abklettern solltest du immer nach unten schauen, um sicherzustellen, dass die Fläche unter dir frei ist. Kinder sollten stets beaufsichtigt und im Blick behalten werden. So lassen sich Unfälle vermeiden und das Boulder-Erlebnis ist für alle sicher.

 

Mit unseren 10 Boulder-Tipps für Anfänger*innen bist du bestens gewappnet für deinen nächsten Ausflug in die Boulder-Halle!

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